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WARUM WIR JETZT AUF NACHHALTIGE SCHAUFENSTER SETZEN MÜSSEN
DREI GRuNDE FuR
SUSTAINABLE
WINDOW dEsiGn
WARUM WIR JETZT AUF NACHHALTIGE
SCHAUFENSTER SETZEN MÜSSEN

Credits: SHOWZ
1. DER DRUCK AUF DEN EINZELHANDEL STEIGT
Die Wegwerfgesellschaft ist offiziell out: Der Einzelhandel gehört zu den weltweit größten Verursachern von Gewerbeabfällen – und Kund*innen wird dieser Faktor immer bewusster. Informierte Shopper*innen steigern den Druck auf Marken, ihre CO₂-Emissionen zu senken, den Klimawandel zu bekämpfen und umweltfreundlicher zu sein. Für zukunftsorientierte Unternehmen ist ein nachhaltiger Ansatz deshalb seit einigen Jahren unverzichtbar.
Denn die geforderten Veränderungen nehmen nicht nur Produkte und deren Verpackung ins Visier, sondern werfen auch kritische Blicke auf Retail-Displays. Schaufenster, die einen ersten Eindruck der Marke im Stadtleben vermitteln, spiegeln diese Entwicklung wider: Store-Fronten, die für umweltfreundliche Produkte werben, werden immer häufiger mit wiederverwendbaren Materialien wie Metall, Holz oder Pappe dekoriert.
„Ein ‚Weiter so‘ ist nicht mehr drin. Brands müssen auf die Realität unserer Umweltkrisen reagieren, egal ob im Luxussegment oder im kommerziellen Bereich. Wir brauchen klimafreundlichere Lösungen und alternative Materialien für den Ladenbau oder Schaufensterdisplays“ – Ayan Yuruk
Viele Brands haben zudem begriffen, dass nachhaltiges Design für eine ganze Generation nachwachsender Konsument*innen mit kontemporärem Luxus gleichgesetzt wird. Sie wollen die Auswirkungen ihres shopping-begeisterten Lebensstil auf die Umwelt bewusster kontrollieren und vertrauen immer häufiger Marken, Designer*innen oder Architekt*innen, denen diese ethische Mission genauso am Herzen liegt.
Dabei geht Sustainable Window Design keineswegs mit kreativem Verzicht einher. Statt Restriktion liegt die größte Stärke von ressourcenschonenden Retail-Konzepten in der Innovation: Zusammen mit den Brands werden sexy Strategien mit Überraschungseffekt erarbeitet, die den Spaß an der Marke erhöhen und gleichzeitig einen ökologischen Mehrwert schaffen.
2. NACHHALTIGEN SCHAUFENSTER-IDEEN LIEGEN IM TREND

Credits: SELFRIDGES
Schaufenster sind immer ein Symbol der Markenidentität und eine Erweiterung des Brandimages. Wer dieses Image mit dem Begriff der Nachhaltigkeit verknüpfen möchte, sollte neben dem Herstellungsprozess vor allem das Retail-Design in den Fokus nehmen. Circular Concepts und Sustainable Sourcing treffen hierbei genau den Zeitgeist. Es gibt viele Beispiele, die beweisen, dass dieser Ansatz die Kreativität innerhalb des Unternehmens fördern kann, ohne die Markenästhetik aufzugeben.



Bereits 2018 eröffnete Vorreiterin Stella McCartney ihren neuen Londoner Flagship-Store mit ganz besonderen Stargästen: Ihre Kollektion wurde von biologisch abbaubaren Mannequins präsentiert. Entwickelt wurde diese von Bonaveri, einem führenden Hersteller von High-End-Schaufensterpuppen: Sie bestehen aus einem natürlichen Kunststoff, der aus Zuckerrohr hergestellt und mit einer natürlichen Farbe aus erneuerbaren organischen Substanzen bemalt wurde. Mittlerweile verkauft Bonaveri die umweltfreundlichen Mannequins in die ganze Welt.
Ein außergewöhnlicher Hingucker war auch das „Project Earth“-Schaufenster von Selfridges. Die britische Kaufhauskette hatte Künstlerin Yinka Ilori eingeladen, drei Fenster zu entwerfen, von denen jedes eine andere Naturlandschaft darstellte. Eines davon widmete sie den vier Milliarden Hektar Wald auf der Erde, der uns die Luft zum Atmen schenkt. Für ihre Kunstwerke verwendete sie ausschließlich Alltagsmaterialien, welche Fragen zu unserem Verhältnis zu Abfall und Natur provozieren sollten, darunter Haarbürsten, Pinsel, lasergeschnittenes FSC-Papier und umweltfreundliche Farbe.
3. SAISONALE STORE-REVOLUTIONEN SIND GARANTIERTE EYECATCHER

Credits: ANTHROPOLOGIE
Der temporäre Charakter von Kampagnen steht häufig im Widerspruch zum höheren Markenziel, Ressourcen möglichst langlebig einzusetzen.
Die Adventszeit geht zusätzlich mit spezifischen Prints und Materialien einher, was dieses Problem verstärkt. Doch wie kann man die geliebte Weihnachtsstimmung in sein Schaufenster integrieren, ohne dabei in die Waste-Falle zu tappen?
„Ein ‚Weiter so‘ ist nicht mehr drin. Brands müssen auf die Realität unserer Umweltkrisen reagieren, egal ob im Luxussegment oder im kommerziellen Bereich. Wir brauchen klimafreundlichere Lösungen und alternative Materialien für den Ladenbau oder Schaufensterdisplays“, erklärt Ayan Yuruk, Gründer von SHOWZ. Die Aufgabe von trendbewusstem Store Design sei es deshalb, innovative Display-Konzepte anzubieten, welche recycelt, upcycelt oder auf umweltfreundliche Weise entsorgt werden können.





Gerade spektakuläre Dekorationen mit Tannen scheinen eine Herausforderung zu sein: 22.000.000 Weihnachtsbäume werden jedes Jahr abgeholzt und nach den Feiertagen weggeworfen. Das ergibt 7.500.000 Tonnen Sauerstoff, welche im Folgejahr nicht mehr von diesen Pflanzen produziert werden können. Die Firma „Replants“ kam deshalb auf eine ganz besondere Lösung: Die Tanne im Topf. Jeder Weihnachtsbaum wird vor Heiligabend zu den Kund*innen nach Hause geliefert. Nach den Feiertagen wird er abgeholt und in einem gefährdeten Gebiet neu eingesetzt. Optional kann sich auch jeder den Kontakt zum Partnerforst von „Replants“ geben lassen und seine Tanne im Topf eigenhändig in den Waldboden einpflanzen.
Den ganzen Dezember lang ist mitten in Berlin zu sehen, wie diese nachhaltige Idee mit Visual Merchandising verknüpft werden kann. Im Showroom der Agentur SHOWZ auf der Torstraße kann man echten Nadelbaum-Duft schnuppern – dank der Tanne im Topf ganz ohne schlechtes Gewissen. Projekte wie dieses erfüllen Ayan Yuruk mit viel Leidenschaft: „Unser Planet braucht führende Unternehmen, um unsere Klimaziele voranzutreiben. Wir bei SHOWZ ergreifen Maßnahmen und entwerfen, beschaffen, bauen und verwenden Materialien für eine nachhaltigere Umwelt.“